Den umfassenden Bestand des Leipziger Museums bereichert auch eine beachtliche Sammlung von außereuropäischen Musikinstrumenten; im Jahre 2013 sind das exakt 272 Stück. Die weitaus meisten von ihnen, 194 Objekte, entstammen der ostasiatischen Region, vornehmlich China, Japan und Vietnam. Weitere Exponate lassen sich dem islamischen Kulturkreis (37 Stück), Indien und Indonesien (25), dem mittleren Afrika (8) und Amerika (8) zuordnen. Speziell die chinesischen und japanischen Instrumente bieten einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Typen der letzten Jahrhunderte. Besonders hervorzuheben sind die erstaunlich geschlossene Kollektion von chinesischen, japanischen und vietnamesischen Zithern, die chinesische Streichlauten-Sammlung sowie die Variantenvielfalt an Flöten aus Ostasien.
Leider erwiesen sich gerade in diesem Sammlungsbereich die Verluste während des II. Weltkrieges als dramatisch: Von ehemals 363 außereuropäischen Instrumenten blieben gerade 133 erhalten. Besonders schmerzlich waren die Einbußen bezüglich indianischer, afrikanischer und südasiatischer Zeugnisse. Durch Neuankäufe und Schenkungen hat sich der Bestand inzwischen wieder verdoppelt. Außer modernen Instrumenten, die als Delegationsgeschenke aus Vietnam, China, Korea und der Mongolei an kulturelle Einrichtungen der damaligen DDR und dann an das Museum übergingen, gelangte z.B. auch die besonders wertvolle, historische →Sammlung von der Gabelentz aus Altenburg – durch Umsetzung aus dem dortigen Schlossmuseum - in das Leipziger Museum.
Die Untersuchung und wissenschaftliche Aufbereitung der außereuropäischen Instrumente erfolgte im Rahmen eines Katalog-Projektes zwischen 2001 und 2009. Dazu wurde jedes einzelne Objekt beschrieben und vermessen, fotografiert und gegebenenfalls skizziert sowie restauriert. Sämtliche Schriftzeichen wurden übersetzt. Grundsätzlich wurden folgende Kriterien festgelegt:
Im Zusammenhang mit diesem Projekt erschienen folgende Aufsätze, sämtlich publiziert in: Musik-Stadt/ Traditionen und Perspektiven urbaner Musikkulturen, Band 2 (Hrsg. Sebastian Klotz), Leipzig 2012:
© Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig
Texte: Dr. Birgit Heise
Fotos: Marion Wenzel
Skizzen, Maße: Volker F. Seumel
Übersetzung der chinesischen Zeichen: Yu Filipiak