Kinoorgel von M. Welte & Söhne

Großer Vortragssaal mit Kinoorgel
Großer Vortragssaal mit Kinoorgel
Spieltisch
Spieltisch
Schalter für Kombinationen
Schalter für Kombinationen
Fußschalter (Pistons) zur Registrierung
Fußschalter (Pistons) zur Registrierung
Trommel- und Sturmeffekt, Windmotor
Trommel- und Sturmeffekt, Windmotor

Ursprünglich befand sich dieses Instrument, das von der Firma M. Welte & Söhne in Freiburg i.Br. im Jahre 1929 erbaut wurde, im Palast-Theater in Erfurt. Die für ihre selbstspielenden Instrumente berühmte Firma hatte speziell für Filmtheater eine besondere Orgel entwickelt, die ein ganzes Orchester ersetzen sollte. Sie konnte die Klänge verschiedenster Instrumente wie Geige, Oboe, Pauke, Saxophon, Trompete, Castagnetten, Xylophon usw. ebenso hervorbringen wie spezielle, für das Kino wichtige Effekte, die den besonderen Reiz dieser Orgel ausmachen: Vogelgezwitscher, Glockengeläute, Regen, Sturm, Telefon, Schiffssirene, Eisenbahn und Lokomotivpfiff.

Das Pfeifenwerk war für den Zuschauer nicht sichtbar, es wurde oftmals hinter der Leinwand aufgestellt. Der Spieltisch hingegen musste auf der Bühne stehen, damit der Organist das Geschehen des Filmes verfolgen, entsprechend musikalisch untermalen und mit den erforderlichen Spezialeffekten versehen konnte.

Im Inneren der Kinoorgel liegen kilometerlange Kabel als Verbindung zwischen Spieltisch bzw. Schaltschrank und den Windladen der Pfeifenwerke sowie dem Effektapparat. Die Steuerung erfolgt mit Hilfe von zahllosen kleineren und größeren Windbälgen.

Die aus mehreren tausend Teilen bestehende Kinoorgel steht nach einer aufwändigen Restaurierung seit Oktober 2006 wieder einsatzbereit im Großen Vortragssaal des Grassimuseums. An dieser Stelle befand sich auch von der Eröffnung des Musikinstrumenten-Museums am 30.5.1929 an bis zum Zweiten Weltkrieg eine Orgel, deren Bau vom damaligen Thomaskantor Karl Straube angeregt und aus Spenden finanziert wurde. Das Instrument fiel jedoch den Flammen während eines Bombenangriffs zum Opfer.

Die Restaurierung der einzelnen Bestandteile und der Wiederaufbau des Kinoinstruments konnte nur mit Hilfe von sehr speziellen Kenntnissen bewältigt werden und zog sich über einen entsprechend langen Zeitraum hin. Glücklicherweise verfügt die Firma Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH über Erfahrungen mit dieser sonst vergessenen Technologie, da diese Werkstatt im Jahre 1993 für das Filmmuseum Potsdam schon ein ähnliches Instrument restaurierte.

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