Forschungs- und Publikationsprojekt zu Paul de Wit (1852–1925)

Die Bedeutung von Paul de Wit

Paul de Wit (1852–1925) war ein erfolgreicher Musikverleger in Leipzig, er gründete im Jahre 1880 die international beachtete Zeitschrift für Instrumentenbau. Seine Fachkenntnisse über historische Musikinstrumente wurden international geschätzt. Ein unvergleichlicher Schatz sind die von ihm zusammengetragenen Musikinstrumentensammlungen; sie bilden den Grundstock der berühmten Musikinstrumentenmuseen in Leipzig und in Berlin, sie sind aber auch in den großen Sammlungen weltweit zu finden. Zudem betrieb er eine Restaurierungswerkstatt für historische Musikinstrumente.
Als einer der ersten Musiker im deutschsprachigen Raum beschäftigte er sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts mit der Gambe und leistete im Bereich der Alte-Musik-Bewegung Pionierarbeit. Er trat mit historischen Konzerten in Deutschland, den Niederlanden, in Brüssel und Paris auf.

Dass Paul de Wit die internationale Vereinbarung zur Standardiesierung der Stimmtonhöhe angestoßen hat, ist nur wenigen geläufig. Er wirkte als Autor und Herausgeber von zahlreichen Fachbüchern über Musikinstrumente. Eine Monografie über diese herausragende Persönlichkeit gibt es bislang nicht. Die wenigen Lexikonartikel über ihn sind unvollständig und beruhen auf dem Nekrolog aus der Zeitschrift für Instrumentenbau.

Die Arbeitsgruppe
Eine internationale Arbeitsgruppe hat sich zur Aufgabe gemacht, Paul de Wits Bedeutung neu zu bewerten, die Kenntnisse über seinen Leben und Werk auf den neuesten Stand zu bringen und diese in einer selbstständigen Publikation zu veröffentlichen. Ergänzend hierzu soll eine Datenbank entstehen, die Dokumente wie Fotos, Zeitungsausschnitte, Publikationen etc. erschließt und zugänglich macht.

Stand der Forschung und Methode
Einen geschlossenen Nachlass von Paul de Wit gibt es nicht, vielmehr ist seine Korrespondenz in alle Winde zerstreut. Umso spannender ist es, diese Dokumente zu sammeln und einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Bereits während der Vorbereitungsphase hat Eszter Fontana rund 700 Zeitungsartikel von und über Paul de Wit zusammengetragen.
Dazu kommen derzeit mehr als 70 Konzertprogramme sowie rund 100 Briefe weltweit. Die Sichtung der Archive hat gerade begonnen, gewiss ist im Rahmen von Forschungsreisen noch Vieles zu entdecken und mancher Schatz zu heben. Darüber hinaus läuft die Verzeichnung von Paul de Wits Publikationen (Bücher sowie Fachbeiträge und Aufsätze), seiner ehemaligen Sammlungsbestände (nach derzeitigem Stand mehr als 1500 Musikinstrumente sowie über 100 Graphiken und Gemälde) sowie einer Bibliografie zu Leben und Werk de Wits.

Herausgeber und Autoren
Geplant ist eine koordinierte Veröffentlichung mit zahlreichen Autoren aus Deutschland und Europa, allesamt erfahrene Wissenschaftler. Die Herausgeber (Prof. Dr. Fontana, Dr. Michael Märker, Dr. Markus Zepf) sind selbst erfahrene Autoren und Herausgeber zahlreicher musikwissenschaftlicher Werke.
Den Herausgebern liegt viel daran, dass die selbstständig verfassten Aufsätze aufeinander abgestimmt sind und sich ggf. ergänzen, weshalb zwischen den Autoren und den Herausgebern ein regelmäßiger Austausch besteht.
Einige Beiträge werden auf Englisch verfasst werden. Alle Aufsätze werden mit einer deutschen bzw. englischen Zusammenfassung versehen.

Weitere Informationen über die Herausgeber:
Links:
Prof. em. Dr. Eszter Fontana

Dr. habil. Michael Märker

Dr. Markus Zepf

Zielgruppe: Musikwissenschaftler, Historiker, Kunsthistoriker, Kulturhistoriker, Museen, Bibliotheken.

Themen: zahlreiche neu erschlossene Angaben zu Leben und Werk von Paul de Wit. Beiträge zur Geschichte der Musikstadt Leipzig; kulturhistorische Beiträge; Verlagsgeschichte; Anfänge der Alte-Musik-Bewegung in Deutschland.


Musikhistorisches Museum Paul de Wit, Leipzig 1904. Quelle: wikipaedia
Musikhistorisches Museum Paul de Wit, Leipzig 1904. Quelle: wikipaedia