Francesco Bertolotti da Salò
Brescia Anfang 17. Jh.
Inv.-Nr. 783
Sammlung Paul de Wit
Besonderheiten: Rekonstruktion nach Umbau zum Violoncello, 11 Griffbrett- und 2 Bordunsaiten.
Zum
Zeitgeist der Renaissance gehörte die intensive Beschäftigung mit der
griechisch-römischen Antike. Die Lira da gamba, ein Streichinstrument,
das man beim Spielen zwischen den Knien hält, sollte an das antike
Zupfinstrument "Lyra" erinnern. Auf Bildwerken findet man Liren auch
häufig in den Händen von Homer oder Odysseus. Dabei ist gut zu erkennen,
dass man diese Instrumente wie auch die antike Lyra zur Begleitung des
Gesanges spielte. Dies erfolgte vornehmlich an italienischen Höfen des
16. und 17. Jahrhunderts durch Musiker, kunstliebende Gelehrte, Poeten
und Fürsten. Zu den Besonderheiten der Liren gehören mehrere
freischwingende Saiten neben dem Griffbrett, c-förmige Schalllöcher
sowie eine flache Wirbelplatte als oberer Abschluss. Zudem liegen die
vielen Saiten so dicht nebeneinander auf einer Ebene, dass sie sich
vornehmlich zum mehrstimmigen Spiel eignen.