Gottfried Silbermann
Hilbersdorf bei Freiberg
1724
Inv.-Nr. 250
Die unsignierte Orgel befand sich ursprünglich in der Hilbersdorfer Kirche und war dort als Werk Gottfried Silbermanns bekannt. Auch als sie 1907 in den Bestand des Museums aufgenommen wurde, blieb diese Zuschreibung bestehen. Erst in den 1960er Jahren fand der Orgelfachmann Ulrich Dähnert Hinweise, die dazu führten, die Orgel als Werk des Silbermann-Schülers Zacharias Hildebrandt anzusehen.
Nach einer im Jahre 2008 entdeckten Chronik, die über die Umstände des Orgelbaus und der Orgelübergabe am 23. Mai 1724 berichtet, war die durch Dähnert erfolgte Zuschreibung jedoch erneut infrage gestellt. Auf einem wissenschaftlichen Kolloquium am Museum für Musikinstrumente konnten darüber hinaus weitere Indizien zusammengetragen und diskutiert werden, so dass nun Gottfried Silbermanns Urheberschaft an dieser Orgel anzuerkennen ist.
Literatur:
Wolfram Hackel, Christine Zimmermann und Peter Härtel: Silbermann – Hildebrandt – Silbermann: Die Orgel aus Hilbersdorf im Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig. In Ars Organi, 58 Jg. Heft 1, März 2010, S. 18 - 21
Veit Heller: Die Orgel von Hilbersdorf - Fragen und Spurensuche zur Urheberschaft. Kolloquium des Museums für Musikinstrumente der Universität Leipzig mit der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft Freiberg vom 22.10.2010. In: Ars Organi, 59. Jg., Heft 1, März 2011