Aus einer Privatsammlung in Kandel nahe Karlsruhe sind dem Museum Lochplatten-Musikwerke im Gesamtwert von 160.000 € übereignet worden. Die fünf Instrumente wurden um 1900 in Leipzig gebaut; zu einer Zeit, als hier in großen Fabriken wie "Symphonion" und "Polyphon" Tausende dieser begehrten Spielschränke für Abnehmer in aller Welt gefertigt wurden. Der großzügige Schenker möchte namentlich nicht genannt werden. Seiner Meinung nach gehören diese zum Teil einzigartigen Objekte wieder nach Leipzig in ein geeignetes Museum. Er versteht sein Geschenk aber auch als Wiedergutmachung für die Verfehlungen der Treuhand in der Nachwende-Zeit.
Alle Automaten sind spielbar, mit vielen auswechselbaren Platten bestückt und in bestem Zustand. Beeindruckend ist vor allem die große geschnitzte Standuhr, die künftig von allein zu jeder vollen Stunde eine Platte von einer Minute Dauer abspielen wird. Ein echter Blickfang ist auch der auf einem Bierfass reitende "Gambrinus", dessen Musikwerk per Geldeinwurf in Gang gesetzt wird.