Romantische Musik für Violoncello und Hammerflügel

Jongsuk Kim am Tröndlin-Flügel und Jonas Seeberg, Violoncello

Romantische Musik für Violoncello und Hammerflügel
Romantische Musik für Violoncello und Hammerflügel
Sa, 25.05.2024, 16:00 Uhr

Jongsuk Kim und Jonas Seeberg präsentieren ein romantisches Programm, das ganz auf die Klangwelt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgestimmt ist. Zu hören sind Franz Schuberts berühmte „Arpeggione“-Sonate, gefolgt von Robert Schumanns „Fünf Stücken im Volkston“, die in der Vielseitigkeit ihrer Ausdruckskraft in einer Reihe mit seinen großen Liedzyklen stehen. Den Abschluss bildet die selten zu hörende, musikalisch höchst überraschende Sonate D-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Der historische Tröndlin – Hammerflügel von 1828/29 aus der Sammlung des Museums und das authentisch mit blanken Darmsaiten bespannte Violoncello sind die idealen Instrumente zur Realisierung des Originalklangs dieser Meisterwerke und bringen überraschende Klangnuancen zu Gehör.

Jonas Seeberg

Nach seinem Studium unter anderem bei Bernard Greenhouse, dem Meisterschüler von Pablo Casals und Cellisten des legendären Beaux Arts Trios, hatte Jonas Seeberg zunächst Solopositionen in verschiedenen europäischen Orchestern inne. Seit 2023 ist er ausschließlich kammermusikalisch und solistisch tätig. Sein besonderes Interesse gilt dabei dem Aufspüren des besonderen Klangs des Violoncellos im Kontext der Zeit der jeweiligen Komposition: Er verwendet nicht nur die entsprechenden historischen Stimmtöne, sondern auch konsequent unbesponnene Darmsaiten, wie sie noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts üblich waren. Sie begünstigen eine der menschlichen Stimme ähnelnde, singende und sprechende Klangsprache und Spielweise – im Gegensatz zu den heute üblichen Stahlsaiten, die zwar unkomplizierter zu handhaben sind, jedoch robuster und weniger differenziert klingen.

2023 erschien Seebergs vielbeachtete Neuausgabe der Cellosuiten Johann Sebastian Bachs bei Edition Walhall. Seine CD-Einspielung der Suiten Bachs erscheint demnächst. Weitere CD- und Rundfunkaufnahmen für Sony, Neos, WDR, Deutschlandfunk, NL 4 und L1. Er spielt ein Cello von Matteo Goffriller, Venedig, 1700, sowie für das heutige Programm einen klassischen Bogen von Dominique Peccatte, Paris, um 1845.

„Seeberg zeigt voller Leichtigkeit tiefe Emotionen, spielt hochvirtuos und doch spielerisch, glasklar und intonationssicher – ein Solist auf höchstem Niveau.“ (Rheinische Post)

Jongsuk Kim

Jongsuk Kim ist als Kammermusikpartnerin, Solistin und als Korrepetitorin eine gefragte Künstlerin. Ihre feinfühlige Musikalität und ihre frische, lebendige Spielweise werden sowohl von Mitspielern als auch vom Publikum begeistert aufgenommen. Jongsuk Kim ist Preisträgerin von diversen internationalen Wettbewerben und kann auf eine langjährige Karriere als Klaviersolistin zurückblicken. Bereits mit 15 Jahren gewann sie beim koreanischen „Jugend Musiziert Wettbewerb“ den ersten Preis. Wenige Jahre später führte sie als Solistin Beethovens Klavierkonzert Nr.5 mit dem Kiew Radio Symphony Orchester auf.

In Deutschland intensivierte sie ihre Praxis in der Kammermusik, die bis heute, neben dem solistischen Spiel, ihre große Leidenschaft ist. So trat sie in diversen Konstellationen und mit vielseitigem Repertoire auf. Jongsuk Kim begeisterte das Publikum in den größten Sälen ihrer Heimat sowohl mit ihren frischen Interpretationen altbekannter Werke als auch mit ihrem Verständnis für neue Kompositionen. So trat sie in der Gumho Art Hall in Seoul mit einer Uraufführung der „Klaviersolostücke – Thema und Variationen“ von Yunbok Seok oder beim „Erklärendes Konzert für die Jugend“ in Sejong Theater Saal auf.

Jongsuk Kim studierte zuletzt bei Prof. Gilead Mishory (Hochschule für Musik Freiburg), sowie bei Prof. Matitjahu Kellig und Prof. Peter Orth (Hochschule für Musik Detmold). Zusätzliche Impulse erhielt sie in Meisterkursen u.a. bei Tomislav Nedelkovic-Baynov, Felix Gottlieb, Friedlich-Wilhelm Schnurr und Anatol Ugorski.


Eintritt: 18 EUR / erm. 12 EUR  / Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben freien Eintritt

Tröndlinflügel

Obwohl in Leipzig gebaut, entspricht der Flügel dem Wiener Ideal, einem Modell, welches zu dieser Zeit in den meisten Ländern Europas, vor allem aber in den damaligen Erbländern des Habsburger Imperiums, Böhmen, Polen, Russland und auch in der Türkei hoch geschätzt war und vielen Klavierbauern als Vorbild diente. Eine Eigentümlichkeit der im zweiten Viertel des 19. Jh. Gebauten Wiener Instrumente ist auch hier zu finden: Ein Klangmodifikator, auch Schalldeckel genannt, ein über den Saiten gelegener Resonanzboden. Diese Neuerung wirkte wie eine Art Obertonfilter und rundete die bis dahin als "typisch wienerisch" bezeichnete, von vielen Musikern hochgepriesene helle Klangfarbe ab.

Link zur Sammlungsdatenbank der Universität Leipzig

Foto: Esther Hoyer / Deebeephunky Agency


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