Johann Christian Hoffmann
Leipzig, 1720, Umbau 1732
Inv.-Nr. 506
Sammlung Paul de Wit
Besonderheiten: 3 Schallloch-Rosetten, 14-chörig: 6 doppelte, 2 einzelne Saiten, 6 freie doppelte Begleitsaiten
" wenn ein Lautenist 80 Jahre alt wird / so hat er gewiß 60 Jahre gestimmet", meinte der angesehene Musiktheoretiker Johann Mattheson etwas überspitzt im Jahre 1713. Es war tatsächlich aufwändig, die Instrumente der Lautenfamilie, die oft neben dem Griffbrett eine Anzahl von zusätzlichen langen Basssaiten aufwiesen, exakt zu stimmen. Zu dieser majestätisch wirkenden Theorbe gehören 26 Saiten, die an einem doppelten Wirbelkasten enden. Das bauchige Korpus besteht aus aneinander gesetzten Spänen edlen Holzes. In die flache Decke wurden gleich drei Rosetten eingearbeitet, "damit sie den Thon gut auswerffen können". Der volle und dunkle, weit in die Tiefe reichende Klang dieses Zupfinstrumentes ist überaus beeindruckend. Theorben eigneten sich vorrangig zum Ausführen des Generalbasses, erklangen aber auch solistisch und zur Liedbegleitung. Diese Theorbe fertigte der weithin bekannte Leipziger Instrumentenbauer Johann Christian Hoffmann, dessen Geigen, Violen und Lauten von Johann Sebastian Bach hoch geschätzt wurden.