Die Sonderausstellung Herzschlag des Orchesters: Mitteldeutsche Pauken aus der Sammlung Kolberg des Musikinstrumentenmuseums der Universität Leipzig beginnt am 31. August und ist zu besichtigen bis zum 31. Januar 2025. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 10 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr.
Mit einer feierlichen
Eröffnung haben wir am 30. August 2024 die Türen für Besucher und Besucherinnen geöffnet. Am
Samstag, den 31. Augusthatte der Leihgeber
Bernhard Kolberg einem interessiertem Publikum seine Pauken wirkungsvoll selbst vorgeführt und die Mechaniken erläutert. Ein Begleitprogramm für Familien lädt bis Dezember zu uns ein. Kalender
Mit einer beeindruckenden Auswahl von Pauken verschiedener Typen präsentiert das GRASSI Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig eine neue Sonderausstellung. Leihgeber ist Bernhard Kolberg, Gründer und Inhaber von „Kolberg Percussion Uhingen“. Der professionelle Schlagzeuger und Paukenbauer sammelt, restauriert und konserviert seit 1968 Pauken aller Bauarten und präsentiert sie in einem eigenen Museum in Uhingen bei Stuttgart. Kolberg besitzt mit 130 Instrumenten inzwischen die größte Paukenkollektion überhaupt.
Pauken kamen im 19. und frühen 20. Jahrhundert vornehmlich aus Mitteldeutschland. Hochwertige Orchesterinstrumente lieferte man aus Fabriken in Altenburg (G.Jul. Wunderlich), Leipzig (C. Korte), Dresden (Dresdner Apparatebau) und dem Vogtland (M.& G. Voigt, Leberecht Fischer). Auch die wichtigsten Erfindungen wie das Pedal zum schnellen Umstimmen der Felle kamen aus Sachsen, wobei Mitglieder der großen Orchester entscheidende Impulse gaben. So verdanken wir dem Leipziger Gewandhaus-Pauker E.G.B. Pfundt die praktische Kurbelpauke, C. Pittrich von der Dresdner Hofkapelle erfand die heute übliche Pedalpauke. M. Puschmann vom Chemnitzer Stadtorchester erdachte einen besonders originellen Mechanismus mit vielen Zahnrädern.
Den Besucher mag erstaunen, welch raffinierte technische Lösungen man erdachte, um das Paukenfell schnell und geräuschlos umstimmen zu können. Denn das musste in den großen Orchesterwerken eines Richard Wagner oder Anton Bruckner zuverlässig funktionieren. Apropos: Auch Wagner bestellte Pauken extra aus Leipzig für sein Bayreuther Opernhaus.
Heute
nutzt der Pauker ein Pedal zum Stimmen, aber früher galt es, eine Kurbel oder
den gesamten Paukenkessel zu drehen, Zahnräder in Gang zu setzen oder mit
Vierkant-Schlüsseln zu hantieren. Die Besucher dürfen manches unter Anleitung
selbst ausprobieren. In Führungen und Workshops werden die Instrumente
regelmäßig zum Erklingen gebracht.
Kosten: Museumseintritt
Die Ausstellung wurde gefördert von
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, AbteilungIndustriekultur
Förderkreis des Musikinstrumentenmuseums der Universität Leipzig e.V.
Der Katalog zur Ausstellung ist im Museumsshop erhältlich.
Begleitprogramm:
Es wird Aktionstage mit Erklärungen und Anspiel der Pauken und Workshops für Familien und Interessenten (Führung mit Ausprobieren verschiedener Pauken, Basteln von kleinen Päuklein zum Mitnehmen) geben.
Samstag, 12. Oktober 2024 14 Uhr mit Anneke Link
Samstag, 23. November 2024, 14 Uhr mit Charlotte Landgraff
Samstag, 7. Dezember 2024, 14 Uhr mit Linda Deckbar
Samstag, 14. Dezember 2024 14 Uhr mit Matti Oehl