Bei bestem Wetter fuhr ein mit 41 Reisenden gut besetzter
Bus Richtung Bad Köstritz in das wunderschöne Thüringen. Hier erwartete uns ein
Rundgang durch das Heinrich-Schütz-Haus. Geteilt in zwei Gruppen erforschten
wir die Ausstellungsbereiche im Erdgeschoß und ersten Obergeschoß. Leider ist
das Gebäude kein Original aus dem 17. Jahrhundert; es wurde aber schön am
historischen Platz der Oberschenke wieder
aufgebaut. Hier verbrachte Heinrich Schütz seine ersten Lebensjahre, in der
Gastwirtschaft der Familie. ... Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.
Fotos: Birgit Heise, Antje Wolf
Mit großer Freude nimmt Museumsdirektor Stefan Hindtsche die Spende eines großzügigen Förderers entgegen. Walter Behrendt aus Kandel bei Karlsruhe hatte dem Museum bereits im Jahre 2013 mehrere Kostbarkeiten aus seiner Privatsammlung übereignet: Verschiedene Musikautomaten aus Leipziger Produktion, gebaut um 1895. Auch diese Spende ergänzt den Bestand auf wunderbare Weise: Es handelt sich um ein Unikat aus der Firma Sirion Mechanische Musikwerke, einem Unternehmen aus dem Stadtteil Gohlis, das nur von 1894-97 bestand.
Der Überlieferung nach war es ein Auftragswerk für den Königshof von Dänemark. Diese nicht mehr zu beweisende Angabe ist durchaus glaubhaft, da die Spieluhr besonders prunkvoll aussieht und es kein zweites Stück dieser Art gibt. Äußerlich hebt sich das im Rokoko-Stil gestaltete Lochplatten-Spielwerk deutlich von den Musikautomaten der Gründerzeit ab: Das Gehäuse in Form einer Boule-Uhr besticht mit seinen gegossenen Messingapplikationen mit Feuervergoldung.
Zur Erklärung: Mechanische Musikinstrumente mit gelochter Platte aus Metall wurden 1885 in Leipzig von Paul Lochmann erfunden und hier in riesiger Stückzahl gebaut. Während heute noch viele Spielwerke der Marken Symphonion, Polyphon oder Kalliope im Umlauf sind, zählen Sirion-Instrumente zu den Raritäten. Das Besondere ist der Mechanismus: Nach einer Umdrehung verschiebt sich die Platte automatisch und spielt ein weiteres Stück. Es ist quasi eine besonders frühe Form der Jukebox!
Im Leipziger Musikinstrumentenmuseum stellt die Spieluhr
eine wertvolle Ergänzung des Bestandes dar, können doch auch jetzt schon in der
Dauerausstellung viele Leipziger Spielwerke bestaunt werden. Ein großes
Dankeschön an Walter Behrendt in Kandel!
Der Förderkreis war am 16. September 2022 Veranstalter des "Tages der chinesischen Musik" mit einer Ausstellungseröffnung, Konzert und Vortrag. Weitere Informationen finden Sie hier.
Richard Siedhoff an der Kinoorgel im Grassimusum. Das Instrument wurde 1938 gebaut und steht heute im Musikinstrumentenmuseum der Universität. Sie ist die größte noch spielenden Kinoorgel Sachsens.
Mit Ihrer Spende an den Förderkreis des Museums unterstützen Sie den Erhalt dieses einzigartigen Instruments.
http://paypal.me/fkmimul
Nach fünf langen Jahren der Ideengestaltung, der Planung und des Ringens mit den verantwortlichen Behörden war es endlich soweit: Am 8. Oktober 2021 konnte der Förderkreis des Musikinstrumentenmuseums der Universität Leipzig eine Gedenktafel für das nach Blüthner bedeutendste Klavierbau-Unternehmen der Stadt Leipzig an der Nordseite der Grundschule am Addis-Abeba-Platz, dem früheren Standort der Firma Irmer, einweihen.
Nach der Firmengründung durch Johann Christian Gottlob Irmler im Jahr 1818 wurden Irmler-Klaviere hier von 1827 bis zur Total-Zerstörung durch die Bombenangriffe vom 4. Dezember 1943 (wenige Tage nach der Feier des 125jährigen Betriebsjubiläums) hergestellt und in alle Welt exportiert. Zu einem Wiederaufbau der Betriebsstätten nach dem Zweiten Weltkrieg kam es nicht mehr. Noch heute vertreibt Blüthner Instrumente unter der Qualitätsmarke Irmler.
Im Beisein zahlreicher Freunde des Musikinstrumentenmuseums und Angehöriger der Grundschule am Addis-Abeba-Platz erinnerte Dr. Birgit Heise im Namen des Vorstands des Förderkreises an die wechselvolle Geschichte der Firma Irmler. Grußworte sprachen der Leiter des Schulamts der Stadt Leipzig, Peter Hirschmann, und die Direktorin der Schule, Ivonne Töpel. Besonders dankbar sind wir der Schwiegertochter des letzten Firmeninhabers, Barbara Irmler (91) aus Bamberg, für ihre bewegenden, motivierenden Worte und nicht zuletzt für die Unterstützung des Projektes. Gerahmt wurde die Feierstunde von einem Chor aus Erstklässlern der Schule. Sie lenkten den Blick in die Zukunft und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass auch die junge Generation einmal die reichen kulturellen Traditionen unseres Landes bewahren und lebendig halten möge. Michael Märker