Herzschlag des Orchesters: Mitteldeutsche Pauken aus der Sammlung Kolberg

Eröffnung unserer bis zum Jahresende 2024 währenden Sonderausstellung war am Samstag dem 31. August 2024 in Anwesenheit des Leihgebers Herrn Bernhard Kolberg. Frau Dr. Birgit Heise beleuchtete die Enstehung der Sammlung und erläuterte die Ausstellungskonzeption. Sie moderierte zudem einen interessanten Austausch zwischen Musikern, Wissenschaftlern und Percussionisten. Mit meisterlichem Können begeisterte Gerhard Hundt in Solis auf den Pauken. Bei einem Sektempfang kam es zu spannenden Gesprächen und regem Austausch.

Fr, 30.08.2024, 17:00 Uhr

Am 31. August führte der Leihgeber Bernhard Kolberg seine Pauken selbst vor und die erläuterte die Mechaniken .

Die Sonderausstellung "Herzschlag des Orchesters: Mitteldeutsche Pauken aus der Sammlung Kolberg" des Musikinstrumentenmuseums der Universität Leipzig beginnt am 31. August und ist zu besichtigen bis 31.Dezember 2024. Die Öffnungszeiten sind Dienstag  bis Sonntag von 10 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr.

Eine beeindruckende Auswahl Pauken verschiedener Typen präsentiert das GRASSI Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig. Leihgeber ist Bernhard Kolberg, Gründer und Inhaber von „Kolberg Percussion Uhingen“. Der professionelle Schlagzeuger und Paukenbauer sammelt, restauriert und konserviert seit 1968 Pauken aller Bauarten und präsentiert sie in einem eigenen Museum in Uhingen bei Stuttgart. Kolberg besitzt mit 130 Instrumenten inzwischen die größte Paukenkollektion überhaupt.

Pauken kamen im 19. und frühen 20. Jahrhundert vornehmlich aus Mitteldeutschland. Hochwertige Orchesterinstrumente lieferte man aus Fabriken in Altenburg (G.Jul. Wunderlich), Leipzig (C. Korte), Dresden (Dresdner Apparatebau) und dem Vogtland (M.& G. Voigt, Leberecht Fischer). Auch die wichtigsten Erfindungen wie das Pedal zum schnellen Umstimmen der Felle kamen aus Sachsen, wobei Mitglieder der großen Orchester entscheidende Impulse gaben. So verdanken wir dem Leipziger Gewandhaus-Pauker E.G.B. Pfundt die praktische Kurbelpauke, C. Pittrich von der Dresdner Hofkapelle erfand die heute übliche Pedalpauke. M. Puschmann vom Chemnitzer Stadtorchester erdachte einen besonders originellen Mechanismus mit vielen Zahnrädern.

Den Besucher mag erstaunen, welch raffinierte technische Lösungen man erdachte, um das Paukenfell schnell und geräuschlos umstimmen zu können. Denn das musste in den großen Orchesterwerken eines R. Wagner oder A. Bruckner zuverlässig funktionieren. Apropos: Auch Wagner bestellte Pauken extra aus Leipzig für sein Bayreuther Opernhaus.

Heute nutzt der Pauker ein Pedal zum Stimmen, aber früher galt es, eine Kurbel oder den gesamten Paukenkessel zu drehen, Zahnräder in Gang zu setzen oder mit Vierkant-Schlüsseln zu hantieren. Die Besucher dürfen manches unter Anleitung selbst ausprobieren. In Führungen und Workshops werden die Instrumente regelmäßig zum Erklingen gebracht.

Die Ausstellung wurde gefördert von 

Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Abteilung Industriekultur

Kolberg Percussion Uhingen

Förderkreis des Musikinstrumentenmuseums der Universität Leipzig e.V.

Der Katalog zur Ausstellung ist im Museumsshop erhältlich.


Begleitprogramm:

Es wird Aktionstage mit Erklärungen und Anspiel der Pauken und Workshops für Familien und Interessenten (Führung mit Ausprobieren verschiedener Pauken, Basteln von kleinen Päuklein zum Mitnehmen) geben.

Sa,12. Oktober 2024 14 Uhr mit Anneke Link

Sa.,23. November 2024, 14 Uhr mit Charlotte Landgraff

Sa,7. Dezember 2024, 14 Uhr mit Linda Deckbar

Sa,14. Dezember 2024 14 Uhr mit Matti Oehl

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