Wir zeigen den Stummfilm Berlin. Sinfonie der Großstadt unter der Regie von Walther Ruttmann von 1927. An der Kinoorgel spielt live Tobias Rank.
Der Film beginnt mit einer Bahnfahrt: Ein von einer Dampflokomotive gezogener Schnellzug fährt durch Wiesen, Lauben- und Wohngebiete in die Stadt hinein und grenzt so das Umland von der Großstadt ab. Der Zug trifft im Anhalter Bahnhof nahe dem Stadtzentrum ein. Nach einem Schwenk über die Dächer Berlins zeigt der Film die Straßen der Stadt, immer wieder unterbrochen von der Ansicht der Turmuhr des Berliner Rathauses. Langsam füllen sich die morgendlich leeren Straßen mit Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Allerorten wird die Arbeit aufgenommen. Immer schneller wird der Rhythmus der Stadt und des Films, und schneller auch die Blenden von den Straßen in die Fabriken und Büros. Mit dem 12-Uhr-Glockenschlag fällt die Geschwindigkeit in sich zusammen. Nach Mittagspause und Nahrungsaufnahme beginnt sie sich aber am Nachmittag erneut zu beschleunigen. Erst zum Abend hin kehren Entspannung und langsam Ruhe ein: Ruttmann zeigt auch Freizeitaktivitäten am Wasser und im Park und abends in den Vergnügungsetablissements der Stadt. Bilder eines Feuerwerks und schließlich am Nachthimmel das kreisende Licht des damals grade neu errichteten Berliner Funkturms beenden Ruttmanns Werk. (Text: wikipedia)
Tobias Rank studierte an der Leipziger Musikhochschule die Fächer
Klavier, Komposition, Cembalo und Improvisation. In diesen und folgenden
Jahren galt sein besonderes Interesse den unterschiedlichen
Ausdrucksweisen und Spielarten der Neuen Musik. Es entstanden erste
Chor- und Liedkompositionen. Prägend für die weitere musikalische Entwicklung waren seine
Tätigkeiten als Bühnenmusikkomponist und Bühnenmusiker an Sprechtheatern
in Leipzig, Halle/Saale und Erfurt sowie die Beschäftigung mit Chanson,
Stummfilmmusik, Weltmusik und Literatur. Die meisten Kompositionen von
Tobias Rank sind Vertonungen romantischer oder zeitgenössischer Lyrik. Mit der Band Puella Turbata gab er Konzerte in Deutschland. Als
Solopianist und Liedbegleiter folgte Rank Einladungen nach Spanien,
Mexiko und Südostasien. 1999 gründete Tobias Rank mit Gunthard Stephan das Wanderkino. Mit
einem eigens dafür hergerichteten Oldtimer-Feuerwehrfahrzeug ist dieses
mobile Stummfilmkino in ganz Europa unterwegs. Von 1992 bis 2013 war Tobias Rank als Dozent für Klavier und
Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig tätig.
Kurse und Vorlesungen hielt er an der Theaterakademie Sachsen sowie an
Universitäten und Instituten in Hamburg, Kopenhagen, Mumbai, Hongkong,
Yangon, Sevilla, Sofia und Athen. 2014/15 hatte Rank eine Gastprofessur
an der Universität Bangkok inne. Seit 2017 konzertiert Tobias Rank mit seinen "Literarischen Chansons" auf Bühnen im deutschsprachigen Raum. 2023 erhielt er den Deutschen Stummfilmpreis.
Die Veranstaltung läuft im Rahmen unserer Reihe Kinoorgel Live! Stumm-Film-Zeit im Musikinstrumentenmuseum
Bild: Una scena del film Berlino - sinfonia di una grande città, wikipedia